Endometrium Scratching

als Ergänzung zur IVF-Befruchtung

Die Einnistung eines Embryos in der Gebärmutterhöhle ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Schwangerschaft. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Einnistung ist eine empfangsbereite Gebärmutterschleimhaut. Bei IVF-Patientinnen kommt es vor, dass die Gebärmutter nicht ausreichend auf die Empfängnis des Embryos vorbereitet ist. Zur Steigerung der Empfängnisbereitschaft kann das Endometrium-Scratching durchgeführt werden. Unter dem Endometrium-Scratching versteht man das leichte Anritzen der Gebärmutterschleimhaut vor dem Stimulations- oder Transferzyklus. 

Endometrium-Scratching – Ablauf

Bei der Scratching Methode wird zwischen dem 21. und 24. Zyklustag mit einem sehr dünnen Katheter eine geringe Menge Gebärmutterschleimhaut von der Vorder- und Rückwand, sowie von den beiden Seitenwänden der Gebärmutterhöhle durch den Gebärmutterhals hindurch gewonnen, was in aller Regel nicht schmerzhaft ist.

Endometrium-Scratching – Behandlung

Chancen

Mehrere Studien an IVF-Patientinnen haben gezeigt, dass das leichte Anritzen der Gebärmutterschleimhaut (Scratching) die Implantationschancen und die weitere Entwicklung der Schwangerschaft bis hin zur Lebendgeburtenrate signifikant verbessern kann.

Den genauen Wirkmechanismus des Scratchings hat man noch nicht verstanden, nimmt aber an, dass durch diese gewollte leichte Verletzung Prozesse in Gang gesetzt werden, die die Signalgebung aktivieren und damit die Einnistung (Implantation) fördern.

Risiken

Die möglichen Risiken und Nebenwirkungen der Methode sind als gering einzustufen. Es kann zu leichten Blutungen kommen und es besteht ein sehr geringes Entzündungsrisiko der Gebärmutter, was jedoch prinzipiell nicht den Einsatz einer vorbeugenden Antibiotikagabe rechtfertigt.

Endometrium-Biopsie – Zusatzmaßnahme

Ablauf

Ähnlich wie bei der Scratching-Methode werden in der zweiten Zyklushälfte mit einem Spezialkatheter 2-3 kleine Gewebeproben der Gebärmutterschleimhaut entnommen. Ziel ist es, so die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) im Endometrium, aber auch die Konzentration von Plasmazellen zu bestimmen, welche maßgeblich für den Nachweis von chronischen Entzündungsvorgängen im Endometrium sind (chronische Endometritis).

Die Ergebnisse ermöglichen eine präventive Therapie und/oder Begleittherapie zur Optimierung der Rezeptivität (Einnistungsbereitschaft) der Gebärmutterschleimhaut.

Unsere diesbezügliche Kooperation und Abstimmung mit dem Expertenteam von Prof. Dr. Markert ermöglicht es uns, hier spezifische und individuelle Therapieempfehlungen zum Einsatz zu bringen.

Beratung & Kontakt

Lassen Sie sich von unseren kompetenten Ärzten zu Ihrer persönlichen Situation beraten.

Darüber hinaus laden wir Sie herzlich zu einem unserer kostenfreien Infoabenden ein, um Grundlegendes zum Thema Endometrium-Scratching zu erfahren. Für weitere Informationen haben Sie nach der Veranstaltung die Möglichkeit, den Ärzten Ihre individuellen Fragen zu stellen.

FAQ: IVF-Befruchtung

IVF ist die Abkürzung für In-Vitro-Fertilisation. Im Rahmen der IVF-Behandlung wird die Befruchtung außerhalb des menschlichen Körpers vollbracht, indem der behandelnde Arzt die Samen- und Eizellen zusammenbringt. Der IVF-Behandlung geht eine Hormontherapie zur Steigerung der Eizellreifung voraus.

Vor Start einer IVF- oder ICSI-Behandlung sollte die Kostenübernahme geklärt sein. Von beiden Partnern muss eine aktuelle Infektionsserologie, Einverständniserklärungen, die Beratungsbescheinigung vom Frauenarzt, und bei ICSI die Andrologenbescheinigung vorliegen.

Je nach Stimulationsprotokoll, findet der erste Ultraschall kurz vor der Periode bis spätestens zum 3. Zyklustag statt. Die Hormonstimulation mit Spritzen beginnt zwischen dem 2.-3. Zyklustag. Sie sollten mit ca. 10 - 14 Spritzentagen rechnen. In dieser Zeit überprüfen wir zwei bis drei mal den Behandlungserfolg per Ultraschall- und Laboruntersuchung, und ermitteln den günstigsten Zeitpunkt zur Auslösung des Eisprungs sowie zur Eizellentnahme.

Für das Auslösen Ihres Eisprungs erhalten Sie eine genaue Uhrzeit. 36 Stunden nach dem „Auslösen“ wird die Follikelpunktion stattfinden.

Hier kommt es sehr auf das Alter der Frau an, und im geringeren Umfang auch auf das Alter des Mannes. Die besten Chancen haben Frauen bis zum 32. Lebensjahr mit einer Schwangerschaftsrate von 50 - 60 % pro Embryotrans.

Die Methoden der assistierten Befruchtung führen nur zu einem geringen Anstieg des Fehlbildungsrisikos. Zum Teil beruht dies auf dem genetischen Hintergrundrisiko der betroffenen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Zu beachten ist auch, dass Kinderwunschpatienten bei Eintritt der Schwangerschaft im Durchschnitt älter sind und damit durch natürliche Ursachen z.B. das Fehlgeburtsrisiko steigen kann.

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