Schilddrüsenfunktion & Chancen auf eine Schwangerschaft

Ein Team von chinesischen Wissenschaftlern hat untersucht, inwieweit die Schilddrüsenfunktion bei Frauen die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinflusst. 

Die Schilddrüse ist ein sehr kleines Organ, das am Hals unterhalb des Kehlkopfes und vor der Luftröhre liegt. Sie bildet verschiedene Botenstoffe und zählt zu den lebensnotwendigen Hormondrüsen des Körpers. Die in den Schilddrüsenfollikeln erzeugten Hormone Trijodthyronin und Thyroxin sind Voraussetzung für eine normale, gesunde Funktion einer Vielzahl von Systemen unserer Organe. Einen normalen Wert an Schilddrüsen-Botenstoffen im Körper bezeichnet man als euthyreote Stoffwechsellage. Diese ist für die gesunde neurologische Entwicklung eines Fötus von großer Bedeutung.

Chinesische Wissenschaftler haben nun geprüft, inwieweit der TSH-Spiegel, also der Hormonwert, bereits vor der Konzeption von Bedeutung ist. In dieser Studie wurde anhand von Daten von über 5,8 Millionen Frauen der Zusammenhang des präkonzeptionellen TSH-Spiegels und der Anzahl von Komplikationen während einer Schwangerschaft untersucht. Bei den Teilnehmerinnen der Studie wurde in den letzten sechs Monaten vor ihrer Schwangerschaft das Serum-TSH bestimmt.

Ein präkonzeptioneller TSH-Wert zwischen 0,37 und 2,49 μU/ml erwies sich nach den Ergebnissen der Studie als optimal für die Chancen auf eine Schwangerschaft. Sowohl niedrigere als auch höhere Werte standen in deutlichem Zusammenhang mit dem Risiko für eine Frühgeburt sowie auch der perinatalen Mortalität.

Das Risiko fetaler Komplikationen kann durch ein Schilddrüsen-Screening bereits vor einer Schwangerschaft deutlich gesenkt werden, da auf diese Weise im Falle einer subklinischen oder klinischen Hypothyreose frühzeitig vorgebeugt werden kann.

Quelle: https://www.gyn-depesche.de/nachrichten/praekonzeptioneller-tsh-prognostisch-relevant/