Mikrobiom der Gebärmutterschleimhaut

Untersuchung des Mikrobioms

Die Gebärmutterschleimhaut enthält im gesunden Zustand eine Vielzahl „guter“ Bakterien – das sogenannte Mikrobiom. Den größten Anteil daran bilden verschiedene Unterarten der sogenannten Laktobazillen, also milchsäurebildende Bakterien. Neben tatsächlich krankmachenden Keimen wie Chlamydien oder Gonokokken kann bereits eine Verringerung des Anteils an Laktobazillen den Eintritt einer Schwangerschaft erschweren.

Bereits 2016 konnten internationale Studien zeigen, dass ein relativer Mangel dieser notwendigen Laktobazillen zu einer deutlich reduzierten Schwangerschafts- und Geburtenrate führt. Der zugrunde liegende Mechanismus ist bisher leider noch nicht genau geklärt.

Untersuchung des Mikrobioms

Eine vom Kinderwunschzentrum Augsburg veranlasste Untersuchung des Mikrobioms kann Hinweise bei der Abklärung eines wiederholten Implantationsversagens im Rahmen von IVF-/ICSI-Zyklen oder bei wiederholten Fehlgeburten liefern. Daraus ergeben sich mögliche Therapien, z. B. die Gabe von Milchsäurepräparaten, in seltenen Fällen auch spezifischere Behandlungsansätze.

Wie wird die Mikrobiom Entnahme durchgeführt?

Zwischen dem 19. und 24. Zyklustag wird mit einem sehr dünnen Watteträger eine geringe Menge Gebärmutterschleimhaut durch den Gebärmutterhals hindurch entnommen – dies ist meist nicht schmerzhaft. Bei speziellen Fragestellungen kann das gewonnene Material zusätzlich zur histologischen Untersuchung eingesandt werden.

Welche Risiken gibt es bei der Durchführung?

Die möglichen Risiken und Nebenwirkungen dieser Methode sind als gering einzustufen. Es kann zu leichten Blutungen kommen, und es besteht ein sehr geringes Entzündungsrisiko der Gebärmutter, was jedoch grundsätzlich nicht den prophylaktischen Einsatz von Antibiotika rechtfertigt.

Die Zellen des Endometriums werden in einem externen Labor analysiert. Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 2–3 Wochen nach Probeneingang.

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